Tagebuch aus Haithabu / Hedeby
 
   

30. Mai 2008 - Der erste Eintrag
Das Wikinger Museum und die Wikinger Häuser

[Überarbeitet am: 16. August 2014]

Nachtrag 08. Mai 2010: Das Wikinger Museum wurde komplett umgebaut, daher ist dieser Bericht über die Dauerausstellung veraltet. Auf der Tagebuchseite vom 28. März 2010 habe ich über die Neueröffnung der Dauerausstellung nach dem Umbau berichtet. Der Link dahin befindet sich rechts im Kasten.

Hallo und Willkommen auf meiner Seite Tagebuchseite über die Veranstaltungen in dem Wikinger Museum Haithabu. Ich wurde schon öfters aus dem Bekanntenkreis gefragt, wer oder was ist eigentlich Haithabu? Was kann man da überhaupt sehen? Da ich Haithabu und das dazugehörige Wikinger Museum immer wieder in unregelmäßigen Zeitabständen besuchen werde, will ich einfach hier etwas über Haithabu, dessen ehemaligen Bewohner und über das Wikinger Museum schreiben. Zusätzlich speicher ich in einer Flickr-Sammlung Bilder aus Haithabu und dem Wikinger Museum ab. Und nun mein erster Bericht aus und über Haithabu.

Leider erst am späten Nachmittag erreichte ich Schleswig oder besser gesagt, dessen Bahnhof.
Vom Schleswiger Bahnhof hat man drei Möglichkeiten, wie man zum Wikinger Museum hinkommen kann. Die erste wäre mit dem Taxi. Die Zweite mit dem Bus. Die Fahrt zum Museum kostete zur Zeit wegen der Landesgartenschau in Schleswig nichts. Und die dritte und letzte Möglichkeit, ein Fußmarsch von ungefähr 3 km. Vorteil: Man sieht etwas mehr von Schleswig und der Schlei.
Leider ist die Wegbeschreibung sehr ungenau, daher folgt irgendwann mal von mir eine genauere Wegbeschreibung. Nach 20 min. erreichte ich das Wikinger-Museum. Dort kauft man sich dann für EUR 4 an der Information eine Eintrittskarte und lässt sich ein Informationsfaltblatt über das Museum geben. Darin findet man die wichtigsten Informationen über das Museum und den Wikinger Häusern in Haithabu. In dem Kellergeschoss befindet sich neben Kino und WC die Garderobe. Rucksäcke sind innerhalb der Ausstellungsräume nicht erwünscht und daher sollte man die dort wegschließen. Wer Jacken oder Sonstiges nicht in die Ausstellung mitnehmen möchte, kann dann diese ebenfalls dort unten einfach wegschließen.

Übrigens, wer keine 1 -Euro Münzen haben sollte, kann sich ja gleich oben bei der Information eine geben lassen.
Zur eigentlichen Ausstellung werde ich hier am Anfang nicht viel schreiben. In einer kleinen Ecke vom Museum findet man eine Wikinger-Spielecke für die kleinen Museumsbesucher.
Wie ich finde, eine sehr schöne Idee, da ein Museum für längere Zeit für die kleinsten Besucher doch etwas langweilig werden könnte und solange die kleinen Besucher dort Wikinger spielen und abgelenkt sind, erhalten die Eltern dadurch mehr Freiraum für die Ausstellung. Und am Ende gibt es dann für Alle zur Belohnung Eis in der Cafeteria.
Da wo sich Wikinger niedergelassen haben, findet man mitunter auch Runensteine. So war das auch außerhalb von Haithabu.

Aufgrund des Denkmalschutzes wurden die Runensteine von ihren Standorten bzw. Fundorten in das Museum abtransportiert. Die Runensteine, die man daher Heute dort sehen kann, sind keine Nachbildungen, sondern tatsächlich die Originalsteine. Von links nach rechts: der Skarthi-Stein, dessen Standort sich in Busdorf befand. Der große Sigtrygg-Stein, dessen Originalstandort war mal an der Engstelle zwischen Haddebyer und Selker Noor. Der kleine Sigtrygg-Stein, gefunden in der Bastion von Schloss Gottorf als zusätzliches sekundäres Baumaterial. Und am Ende der Erik-Stein. Der Erik-Stein befand sich mal zwischen Haithabu und dem Königshügel. An den ehemaligen Standorten von dem großen Sigtrygg-Stein und dem Erik-Stein befinden sich Heute sehr gute maßstabsgetreue Nachbildungen.

Das Wikinger Museum hat drei Ausstellungshallen, die Schiffshalle sowie eine Halle für Sonderausstellungen.
Die Ausstellung wurde in 12 Abteilungen aufgeteilt.
1. Einführung, 2. Haushalt, 3. Bebauung, 4. Verteidigung, 5. Bekleidung, 6. Ernährung, 7. Bestattung, 8. Religion, 9. Schrift, 10. Handel, 11. Handwerk und am Schluss 12. Stadtentwicklung.
Viele Fundstücke aus Haithabu und Rekonstruktionen werden dort ausgestellt. In der großen Schiffshalle wurde das königliche Langschiff, das 1979 aus dem Hafen von Haithabu geborgen wurde, zum Teil wieder aufgebaut.

Leider war vom eigentlichen Schiff nicht mehr viel übrig, daher entstand das Vorschiff als Rekonstruktion. Aus dem großen Fenster in der Schiffshalle sieht man sehr schön das Haddebyer Noor und die Wikinger Häuser in Haithabu. Und selbst auf dem Boden lässt es sich da etwas entdecken. Wer sich im Museum umgesehen hat, sollte sich dann unbedingt auch noch die Wikinger Häuser ansehen. Die Häuser wurden nach Grabungsbefunden am Computer rekonstruiert und anschließend originalgetreu aufgebaut. Vom Wikinger Museum führt ein Weg zu den Häusern, wobei man entweder auf einem Teil vom Halbkreiswall längst laufen kann oder daneben auf einem Wanderweg. Mein Tipp: der Weg auf dem Halbkreiswall.
Von dort oben hat man einen herrlichen Überblick von den Wikinger Häusern und einem Teil vom Wikinger Museum. Außerdem befindet sich dort oben eine Informationstafel in den Sprachen deutsch und dänisch.

Wieder unten angekommen, zeigt ein moderner Runenstein den weiteren Weg zu den Häusern. Was viele Besucher dabei nicht wissen, der Sandweg, worauf man läuft, befindet sich schon innerhalb der Siedlungsfläche von Haithabu. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, das hier vor mehr als 1000 Jahren einmal knapp 1000 Menschen gelebt haben. Vor den Häusern am Eingang bitte die Eintrittskarte vorzeigen. Daher nicht nach dem Museumsbesuch einfach wegwerfen! Hier fängt sie nun an, die Welt der Wikinger. Die neu aufgebaute Wikinger Siedlung besteht aus 7 Häusern. Am 07. Juni 2008 werden dann alle 7 Häuser zusammen feierlich eröffnet. Die Öffnungszeiten der Wikinger Häuser sowie Museum wurden wegen der Landesgartenschau verlängert. Sie sind bis 19:00 Uhr geöffnet, anstatt 17:00 Uhr.

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