02. Juli 2010 - Ein Handelsschiff legt in Haithabu an
Heute gab es in Haithabu eine kleine Sensation. Zum ersten Mal seit über 900 Jahren wurde die Landebrücke
der alten Handelssiedlung Haithabu endlich mal wieder von einem Handelsschiff angefahren. Die „Sigyn“ aus Schleswig
(originalgetreuer Nachbau einer kleinen Knorr aus dem Schiffsfriedhof Skuldelev) wagte mit ihrer vierköpfigen Mannschaft die
Überfahrt nach Haithabu. Kein leichtes Unterfangen, da das Haddebyer Noor seit 1881 durch einen Damm von der Schlei getrennt
wurde und die „Sigyn“ unter der heutigen Bundesstraße 76 nicht viel Platz hatte. Aber dank einer guten Vorbereitung durch den
Erbauer und Skipper Max Wölk konnte er das Schiff und die Mannschaft sicher unter die Brücke führen. Vor der Brücke wurde
der Mast umgelegt und beide Steven abmontiert und mit gerade mal 20 cm Zwischen Brücke und Schiff ging es von der Schlei
Richtung Haddebyer Noor.
Für mich war das eine stundenlange Zitterpartie, da keiner vorher wusste, ob es „Sigyn“ überhaupt gelingen
wird und lief trotz der Sommerhitze von über 30°C immer zwischen Kassenbereich und Landebrücke hin und her. Lasse vom
Wikinger Museum gab mir noch ein Fernglas mit aber damit war einfach kein Handelsschiff zu sehen. Sind die etwa
hängen geblieben? Oder ist der Wasserstand zu hoch und die „Sigyn“ kommt nicht durch und hängt in der Schlei fest?
Aber dann kurz nach 13:00 Uhr die Erleichterung, zwischen den Zelten von Vikingr-Kontor entdeckte ich die „Sigyn“ auf dem
Haddebyer Noor. Sie haben es doch tatsächlich geschafft!
Um 13:21 Uhr Ortszeit machte die „Sigyn“ mit einem kleinen Beiboot die „Imme“ an der Landebrücke fest. Damit
liegt unten am Hafen endlich mal wieder ein Handelsschiff und wird an der Belebungsaktion „Sommerzeit unter den Dächern von
Haithabu – Leben und Handwerk wie vor 1000 Jahren“ mit teilnehmen. Frau Ute Drews, Museumsleiterin von dem Wikinger
Museum Haithabu, begrüßte die Mannschaft und dann waren auch schon gleich die ersten Museumsbesucher auf dem Schiff und sahen sich um.
Die „Sigyn“ kann nun ab morgen (03. bis zum 11. Juli) von den Museumsbesucher besichtig werden und es sind
auch einige Fahrten auf dem Haddebyer Noor geplant. Wenn das Wetter mitspielt, sogar unter vollem Rahsegel. Wer einmal
auf dem Noor mitfahren möchte, kann gegen eine Spende mit auf die „Sigyn“. Jede Kleinspende ist willkommen, da das
Schiff nur durch Spenden unterhalten wird.
Sobald in Haithabu wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, werde ich etwas über die „Sigyn“ schreiben und in der
Rubrik „Artikel“ reinsetzen. Nachtrag 14. Mai 2011: Die „Sigyn“ hat nun
endlich wieder eine eigene Internetseite und bevor ich etwas über das Handelsschiff schreibe, verlinke ich lieber die Seite.
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