05. Juni 2010 - Nökkvi und ein Einbaum
Leider hat sich Hallveig (Michaela Kafai) aus persönlichen Gründen aus der Museumsbelebung zurückgezogen.
Daher fiel am 15. & 16. Mai die Veranstaltung „Handwerk im Experiment“ aus und auch an diesem Wochenende war Hallveig nicht
in Haithabu dabei. Aber zum Glück beschäftigt sie sich weiterhin mit der Archäologie und Rekonstruktionen von Trachten aus
Haithabu. Auf der Internetseite von Skjoldmus hat sie nun einen Artikel über ihren Schnittmusterversuch eines Trägerrocks aus
Haithabu veröffentlicht. Der Link befindet sich rechts im Menükasten oder einfach unten auf das Foto klicken und es öffnet sich
eine neue Seite mit dem Artikel.
Lasse Bodenstein war an diesem Wochenende ebenfalls nicht in Haithabu. Hier oben im Norden war an diesem
Wochenende mal wieder ein „Schleswig-Holstein-Tag“, diesmal in Rendsburg und er hat dort den Ausstellungsstand von der
Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Schleswig-Holstein e. V. mitbetreut. Leider war dieses Jahr das
Archäologische Landesamt von Schleswig-Holstein diesmal nicht auf dem Schleswig-Holstein-Tag mit einem Stand vertreten.
In Haithabu wurde ich von Reinhard begrüßt, der dort zwei „Lehrlinge“ hatte, die von ihm das Bogenbauen
lernen wollten. In der älteren und jüngeren Eisenzeit waren Trinkbecher aus Holz schon bekannt und man fand auch Trinkbecher,
die sich ohne Probleme an einem Gürtel befestigen lassen, wenn es wirklich unbedingt sein soll. Trinkhorn am Gürtel passt
einfach nicht in einem Museum und daher mein Vorschlag für den nächsten Besuch in Haithabu: Trinkhorn in der Truhe lassen.
Denn die Nordmänner konnten wirklich sehr schöne Trinkbecher aus Holz herstellen.
Unterwegs Richtung zu dem Haus des Kammmachers, entdeckte ich auf dem hintersten Aktivitätsbereich neben
dem Kuppelofen Anja Hermes, umringt von neugierige Museumsbesucher. Sie machte dort das Abendbrot (nichts aus der
Wikingerzeit) für die Darsteller. Sie war zusammen mit Flaekja (Nina Kumpf) und ihren beiden Nichten wieder als
Überraschungsgast in Haithabu. Während Gulasch vor sich hinkochte, wurde in einem anderen Kessel Stoffe gefärbt.
Christoph Roeser war diesmal ohne Raphi in Haithabu. Aber als zusätzliche Verstärkung war Runhildr (Susanne
Ratzer) mit dabei. Beiden waren in der Werkstatt in dem Haus des Kammmachers gerade dabei, aus Geweihe neue Artikel (Kämme,
Spielsteine etc.) herzustellen.
Nökkvi, Nachbau von einem Wikingerboot, lag trotz zahlreicher Trockenrisse endlich wieder im Haddebyer Noor
und zu meiner großen Überraschung war Nökkvi nicht alleine, sondern der Einbaum (gebaut aus Eiche) war ebenfalls im Wasser.
Der Einbaum wurde soweit, wie es ging, komplett abgedichtet und ist daher wieder schwimmfähig. Das freut mich sehr, da dieser
Einbaum noch vor einem Jahr wegen zahlreicher Risse im Noor untergegangen wäre. Der Haithabu-Einbaum wurde von dem
Schleifischer Jörg Nadler für die Fischereiausrüstung im Wikinger Museum Haithabu gebaut.
Um 17:00 Uhr wird das Wikinger Museum und die Häuser in Haithabu für die Besucher geschlossen und es
wurde dann bei den Häuser richtig Ruhig. Jetzt können die hungrigen Museumsdarsteller in Ruhe auch etwas essen. Und obwohl
das von Anja Hermes gekochte Menü kein wikingerzeitliches war, hat es herrlich geschmeckt. Und alle am Tisch wurden auch satt.
Vielen Dank für die Einladung und beim nächsten Treffen mache ich dann Aufnahmen von der Festtracht, Versprochen!
Wie schon am 18. April 2010 möchte ich am Schluss noch auf eine Übersetzung von Frau Professorin
Inga Hägg hinweisen. Sie war so freundlich und hat für das Haithabu-Tagebuch eines ihrer Artikel mit dem Titel:
„Populärvetenskap – en samvetsfråga?“ übersetzt. Da dieser Artikel sehr lesenswert ist, kann man nun die Übersetzung
„Populärwissenschaft – eine Gewissensfrage?“ in der Rubrik Artikel finden. Einfach das Bild unten anklicken und man landet
direkt auf die Seite mit dem Artikel. Zusätzlich noch eine Information - Voraussichtlich 2011 wird das neue Buch von Frau
Professorin Inga Hägg mit dem Titel: „Textil und Tracht in Haithabu“ veröffentlicht.
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