31. Juli 2010 Haddebyer Noor und die Wikingerschiffe
[Überarbeitet am: 7. Juni 2012]
An diesem Wochenende waren wieder Raphi und Christoph (Roeser) sowie mit einem Gast für die Belebungsaktion
„Handwerk und Hauswerk im Experiment“ in Haithabu. Wulf (Freese) und ich haben die dann bei den Wikinger Häuser auf der
Museumsfreifläche in Haithabu besucht und das wäre es auch schon für dieses Wochenende gewesen. Aber …
Dann war da auch noch Jörg (Nadler, Schleifischer vom Holm, mit seinem Fischerboot „Schle 6“ in Haithabu und
wollte mich zu einer Bootstour nach Schleswig zu den „Wikingern“ mitnehmen. An diesem Wochenende war mal wieder drüben auf
der Veranstaltungsfläche „Auf der Freiheit“ in Schleswig wie jedes Jahr die „Wikingertage“ mit zahlreichen „Wikingern“, „Schotten“
und „Conanbarbaren“.
Mit dem Fischerboot „Schle 6“ wurde von der Landebrücke abgelegt und ohne Regen fuhren wir Richtung Schlei.
Vorbei an dem nördlichen Stadtwall und dem Wikinger Museum Haithabu. Leider hat sich die Sonne hinter den Wolken versteckt
und es sah an diesem Tag mehr nach Herbst, als nach einem Sommer aus.
Sehr oft wurde ich in E-Mails oder auf der Museumsfreifläche in Haithabu gefragt, warum kaum (eigentlich
überhaupt keine) Wikingerschiffe mehr nach Haithabu fahren. Immerhin hat das Wikinger Museum Haithabu seit Jahren auf der
Museumsfreifläche unten am Hafen von Haithabu eine neue rekonstruierte Landebrücke aber leider ohne Schiffe. Abgesehen von
einem Wikingerboot und zwar seit letztes Jahr „Nökkvi“ [Bericht vom: 27.05.2009]. Generell kann man sagen, dass auf dem
Haddebyer Noor sehr selten mal ein wikingerzeitliches Schiff zu sehen ist. Vor der „Sigyn“ waren zuletzt 2004 einige größere Schiffe
auf dem Haddebyer Noor, sonst sieht man dort nur kleinere Boote und in der Regel sind das nur neuzeitliche Boote.
Die Ursache dafür ist leider ein Straßendamm, dass 1882 als Verbindungsdamm (Haddebyer Chaussee) zwischen
Schleswig und Eckernförde gebaut worden ist. Heute führt dort die Bundesstraße 76 darüber. Leider wurde dadurch das Haddebyer
Noor von der Schlei Größenteils abgetrennt und alle Schiffe oder Boote können nicht mehr direkt von der Schlei in das Haddebyer
Noor fahren, sondern müssen unter einem Wassertunnel hindurchfahren, wobei das für größere Schiffe auch nur bei einem
bestimmten Tidenhub möglich ist. Daher ist jede Überfahrt für die Mannschaften der Schiffe ein Abenteuer mit Kollisionrestrisiko.
Auch für die Mannschaft der „Sigyn“ war die Tunneldurchquerung nicht gerade einfach aber sie schafften es und legten dann an der
Landebrücke in Haithabu an. Am 02.07.2010 habe ich darüber berichtet [Bericht vom: 02.07.2010].
Nachdem wir uns die Zelte der „Wikingertage“ angesehen und auch den „Wikingerfischer“ mit seiner schlechten
Ausstattung entdeckt haben, sahen wir am Horizont das Rahsegel der „Sigyn“ und Jörg (Nadler) setze Kurs auf die Knorr. Leider
wurde gerade das Rahsegel eingezogen, da die „Wikingertagebesucher“ zurückrudern wollten, oder sollten? Nach einer
Begrüßung und einen kurzen „Small Talk“ ging es zurück nach Haithabu. Die Schlei wurde in der Zwischenzeit immer „wilder“ und
auch die Regengefahr ist deutlich angestiegen. Zum Glück kennt Jörg (Nadler) als erfahrener Schleifischer die Tücken der Schlei und
die Rückfahrt war zwar etwas schaukelig aber die Kamera blieb trocken und ich ging nicht über Bord.
Zurück von der Schlei in dem Haddebyer Noor bemerkte ich bei dem Wikinger Museum Haithabu, dass dort der
Haddebyer Anlegesteg für die Motorschiffsverbindung zwischen Schleswiger Stadthafen und dem Wikinger Museum abgerissen
worden ist. Darüber war ich schon etwas verwundert, da die Schleswiger Stadtwerke für diese Verbindung ein neues Motorschiff
kaufen wollte und nächstes Jahr 2011 sollte dann diese Fährverbindung für die Touristen wieder aufgenommen werden. Laut der
Ostseefjord-Schlei GmbH war für dieses Jahr sogar ein Kombi-Ticket für die Schiffsfahrt, Eintritt in das Wikinger Museum und
Kaffee mit Kuchen im Historischen Gasthaus in Haddeby geplant. Nur ohne Anlegersteg, wie soll das gehen? Anfragen an die
Zeitung „Schleswiger Nachrichten“ und an die Ostseefjord-Schlei GmbH blieben leider unbeantwortet. Jedenfalls legt „Schle 6“ dann
wieder an der Landebrücke an und mit neuen Eindrücke über die Schlei, „Sigyn“ und den „Wikingertagen“. Vielen Dank an Jörg
(Nadler) für die kleine Bootstour.
Nachtrag 7. Juni 2012: Seit April 2012 gibt es wieder einen Boots-Pendelverkehr zwischen dem Stadthafen von
Schleswig und Haddeby. Eine kleine Barkasse namens „Hein“ fährt von Mitte April bis Mitte Oktober 2012 täglich viermal nach
Haddeby und wieder zurück. Die genauen Fahrzeiten sowie Preise findet man auf der „Hein“-Internetseite.
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